Ab dem morgigen Donnerstag 02.04. wird in Jena das Tragen eines
Mund-Nasen-Schutzes schrittweise eingeführt. Die Ankündigung hat für
Irritationen gesorgt, daher aus meiner Sicht noch einmal die drei zentralen
Botschaften:
👉 Das Tragen des Schutzes verfolgt das
Ziel, die Ansteckung anderer durch einen selbst zu minimieren! Es geht nicht
darum, die eigene Ansteckung zu verhindern. Covid-19 ist schon 2 bis 3 Tage
ansteckend, bevor der eigene Körper Symptome zeigt. Niemand kann ausschließen,
die Krankheit in sich zu tragen. Insofern ist das Tragen eines selbstgenähten
oder improvisierten Mundschutzes eine Maßnahme, die dem Schutz der uns
umgebenden Menschen gilt.
👉 Die Menschen bleiben vorbildlich zu
Hause und minimieren ihre Sozialkontakte auf ein Minimum. Aber im Bus oder in
der Kaufhalle lässt sich der Mindestabstand nicht immer einhalten! Es ist nur
folgerichtig, dass wir nun an diesen Orten den Mundschutz tragen – als eine von
vielen kleinen Maßnahmen, die gebündelt dafür sorgen, die Pandemie einzudämmen.
Gerade in den Kaufallen und Drogerien sind wir es auch den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern schuldig – auch sie sollen gesund bleiben! Am Ende nützt es auch
dir – ja genau dir – wenn die Kaufhalle auf bleibt und nicht zumachen muss,
weil es einen Covid-19-Fall in der Belegschaft gibt.
👉 Die Auflage zum Tragen eines
Mundschutzes meint nicht das Tragen der medizinischen Masken, die wir für das
Krankenhauspersonal, Altenheime, Pflegedienste etc. benötigen! Dort gibt es
schon jetzt einen Engpass und alle staatlichen Ebenen arbeiten mit Hochdruck
daran, neue Masken zu besorgen bzw. die heimische Produktion auszubauen. In Bus
und Bahn reicht ausdrücklich das Tragen eines selbstgenähten
Mund-Nasen-Schutzes oder von Schals, Tüchern, Buffs und Stoffzuschnitten aus
Bettlaken oder anderen dichtgewebten Baumwollstoffen! Niemand muss also nähen
können oder sich eine medizinischer Maske auf dem Schwarzmarkt besorgen – wie
oft kommentiert wird. Die Mundschutz-Pflicht ist nicht so zu verstehen, dass
man jetzt mit Ärzten und Apothekern und anderen um die medizinischen Masken
mitbietet. Wer kein Tuch, keinen Schal oder kein Stofftstück hat sollte dies
mitteilen oder im Freundes- und Nachbarschaftskreis um Hilfe bitten. Wir kaufen
solidarisch für unsere Nachbarn ein – ich bin zuversichtlich, dass wir uns als
Stadtgesellschaft auch alle mit Nasen-Mund-Schutz versorgen können. Halten wir
zusammen!
😷 Die Maske auf dem Bild hat meine
Frau gestern Abend genäht. Ein Schal hätte es auch getan. Im Bus saßen heute Morgen
mit mir drei weitere Personen – alle hatten sich irgendwie Mund und Nase
verhüllt. Es kann also funktionieren!
🙏 Seit zwei Wochen bleiben wir alle
soweit es geht zu Hause und reduzieren unsere Sozialkontakte auf ein Minimum.
Diese Situation ist für uns alle belastend. Aber es ist notwendig – und ihr
macht das alle ganz prima, großes Lob! Wenn wir so weitermachen, bekommen wir
die Pandemie in den Griff!